Amtliche Meldung

Bürgermeister schafft Klarheit über weiteres Verfahren

Windenergie-Pläne der Stadtwerke Münster: Bürger:innen kritisieren den WEA- Standort Zippenberg

Nottuln. Acht Windenergie-Anlagen (WEA) planen die Stadtwerke Münster auf dem Gebiet der Gemeinde Nottuln. Zu einem der Anlagenstandorte erreichen die Gemeindeverwaltung  aktuell auch kritische Bürgerstimmen. Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes lud daher Vertreterinnen und Vertreter der Stadtwerke Münster am Donnerstag zu einem Gespräch über das weitere Verfahren und insbesondere den geplanten Standort Zippenberg ins Rathaus ein.
„Ich habe den Vertretern der Stadtwerke Münster deutlich gemacht, dass der Standort Zippenberg in Teilen der Bevölkerung sehr kritisch gesehen wird“, sagt Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes und betont, dass die Gemeinde Nottuln nicht unbedingt an diesem Standort festhalten möchte: „Wir können uns gut vorstellen, dass die Windenergieanlage dort nicht gebaut wird. Nicht zuletzt, weil aus städtebaulicher Sicht einiges dagegen spricht.“
Das sind auch die Bedenken vieler  Nottulner Bürger:innen. Sie befürchten, dass diese Anlage das bestehende Orts- und Landschaftsbild von Nottuln erheblich beeinträchtigt, da die WEA  mit ihrer Höhe in der exponierten Lage  auf dem Zippenberg nicht zur  vorhandenen Siedlungsstruktur und der Nähe zur Wohnbebauung passt.
„Wichtig ist, dass die Stadtwerke Münster im weiteren Verlauf ihre Planungen transparent, ergebnisoffen und im Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern fortsetzen“, möchte der Bürgermeister Thönnes nicht nur eine Einvernehmlichkeit mit den Bürger:innen für den Windpark in der Bauerschaft Stockum schaffen, sondern für diese Form der erneuerbaren Energien auch die größtmögliche Akzeptanz bei der Bevölkerung erreichen.
Windenergie sei zum Erreichen der Klimaschutzziele unverzichtbar und biete zudem wirtschaftliche Chancen für die Gemeinde und Bürgerschaft. So könne die Gemeinde Nottuln jährlich sechsstellige Einnahmen aus der Gemeindebeteiligung und Gewerbesteuern erhalten.
Auch werden die Stadtwerke Münster eine umfangreiche finanzielle Beteiligung der Bürgerschaft ermöglichen.
Die Stadtwerke  sicherten zu, den weiteren Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern zu suchen. Im Herbst dieses Jahres  erhalten Bürgerinnen und Bürger  auf einer von den Stadtwerken Münster organisierten „Windwanderung“ die Möglichkeit, ihre Bedenken standortscharf zu äußern. Auch an einer von der Nottulner Gemeindeverwaltung  für den 27. November geplanten Windenergie-Messe wird der Lokalversorger aus Münster aktuelle Planungsstände vorstellen und sich den Fragen der Bürger:innen stellen.
„Wir befinden uns in einem frühen Stadium der Planung und geben in den kommenden Wochen umfangreiche gutachterliche Prüfungen in Auftrag“, sagt Christian Wieda, Vorhabenentwickler der Stadtwerke Münster. „Mit Vorlage der Gutachten wird sich die Realisierungsperspektive und Wirtschaftlichkeit der einzelnen Standorte klarer darstellen. Mit diesen Erkenntnissen und vor dem Hintergrund des Stimmungsbilds vor Ort erfolgt eine abschließende Bewertung.“
Aktuell liegt den Stadtwerken Münster ein positiver Vorbescheid des Kreises Coesfeld vor, der allen geplanten Windenergieanlagenstandorten planungsrechtliche Zulässigkeit bestätigt. Der nächste wichtige Schritt in der Planung ist die Prüfung aller Standorte in einem Genehmigungsverfahren nach Bundesimmissionsschutzgesetz (sog. BImsch-Verfahren). Dafür beauftragen die Stadtwerke Münster zahlreiche Gutachten, etwa zum Umwelt-, Arten- und Vogelschutz, Schallemissionen und Schattenwurf. Die Einreichung der Genehmigungsunterlagen bei der Immissionsschutzbehörde des Kreises Coesfeld planen die Stadtwerke Münster für Mitte 2026.

 

Am Donnerstag trafen sich Christian Grottendieck (r.), Christian Wieda (2.v.r.) und Lisa Schmees (3. v. r.) von den Stadtwerken Münster zusammen mit Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes und Julia Breuksch, Leiterin des Fachbereichs Planen, Bauen, Umwelt (2. v.l.) zu einem Gespräch über die Windenergie-Pläne der Stadtwerke Münster im Bereich der Bauerschaft Stockum. Foto: Gemeinde Nottuln
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